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Phanteks Eclipse G300A Testbericht

Jun 08, 2023

Phanteks wurde 2007 in den Niederlanden gegründet und konzentriert sich auf die Produktion von PC-Gehäusen, Lüftern und anderem PC-Zubehör. Erste Erfolge feierte das Unternehmen mit einem riesigen Dual-Tower-CPU-Kühler in verschiedenen Farben. Erst fünf Jahre später wagte sich Phanteks in den Gehäusemarkt und stellte 2013 das Enthoo Primo vor. Es folgten zahlreiche weitere PC-Gehäuse der Serien Enthoo, Evolv und Eclipse. Auf der CES 2023 hat das Unternehmen nun den Phanteks Eclipse G300A vorgestellt, den wir heute auf den Prüfstand stellen werden.

Auf dem Papier ist das Eclipse G300A mehr oder weniger der Nachfolger des P300A Mesh, das mittlerweile über Jahre auf dem Buckel hat. Zu den Änderungen gehört ein etwas größeres Gehäuse, was auch zu einer besseren Hardwarekompatibilität führt. Darüber hinaus erlauben Front und Deckel nun den Einbau zusätzlicher Lüfter oder größerer Radiatoren und auch das Frontpanel hat einen USB-C-Anschluss spendiert bekommen. Phanteks bietet das G300A in einer schwarzen Variante mit einem und drei D-RGB-Lüftern an. Beide Versionen bieten ein Seitenfenster aus Glas. Wir testen heute den G300A mit drei D-RGB-Lüftern, der aktuell 69,90 €* kostet.

Phanteks verpackt das Eclipse G300A klassisch in einem braunen Karton. Allerdings findet man auf der Verpackung lediglich den Namen des Midi-Towers, drei schematische Zeichnungen und eine sehr allgemeine Beschreibung aufgedruckt. Damit Sie nicht die Katze im Sack kaufen, sollten Sie sich vorher über den Fall informieren. Die Verpackung verrät fast nichts. Im Inneren des Kartons umhüllt Phanteks das G300A mit zwei dicken Blöcken aus herkömmlichem Styropor sowie einer Plastikfolie.

Phanteks-typisch ist das gesamte Montagezubehör in einem braunen Karton verpackt, der mit einem Kabelbinder am Mainboard-Tray befestigt wurde. Der Box liegen neben Schrauben auch einige Kabelbinder sowie eine ausführliche Montageanleitung und das Adapterkabel zum Anschluss der D-RGB-Lüfter bei. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind drei vorinstallierte 120-mm-D-RGB-Lüfter und zwei Staubfilter.

Optisch sind Unterschiede zum Vorgänger P300A Mesh Edition direkt erkennbar. Vor allem die Front wurde nun anders gestaltet. Noch vorhanden ist ein großer Mesh-Kühlergrill, der sich über die gesamte Front erstreckt und außen in einen Rahmen aus Stahl eingefasst wurde. Allerdings ist das Netz flach konstruiert und hinter der Stahlplatte befindet sich ein Kunststoffrahmen. Im oberen Bereich der Front finden wir einen großen Power-Button, hinter dem zwei weiße LEDs positioniert wurden. Mit einem kräftigen Ruck lässt sich die Frontplatte abziehen und gibt den Blick auf die drei vorinstallierten 120-mm-D-RGB-Lüfter frei.

Diese drei Lüfter befinden sich in einer nach vorne gerichteten Montagehalterung, die nur mit 120-mm-Lüftern kompatibel ist. Allerdings erhöht das Design dieser Halterung die Kompatibilität mit Grafikkarten im Midi-Tower. Um alle Kabel möglichst unsichtbar zu verlegen, wurden zudem auf der rechten Seite Öffnungen gestanzt, durch die die Lüfterkabel nahezu unsichtbar hinter dem Mainboard-Tray geführt werden können.

Phanteks hat auch das Design im Gehäusedeckel modernisiert. So ist eine große und nach links ausgerichtete Lüftungsöffnung mit Montagepunkten für zwei 120-mm-Lüfter zu erkennen. Der Hersteller hat das G300A außerdem mit einem magnetischen Netzfilter zum Schutz vor Staub ausgestattet. Auf der rechten Seite des Deckels finden wir den Rest des I/O-Panels. Vorhanden sind 1x USB-A 3.2 Gen 1, 1x USB-C 3.2 Gen 1, ein HD-Audio-Kombianschluss und eine Reset-Taste. Beide USB-Anschlüsse enden im Inneren am selben USB 3.0-Header.

Das linke Seitenteil des Eclipse G300A besteht überwiegend aus gehärtetem Glas, das zur einfacheren Montage auf einen Stahlrahmen geklebt wurde. Dieser verfügt am hinteren Ende über zwei Rändelschrauben zur Montage bzw. eine Griffmulde zur Demontage. Zudem hat das Glas einen schwarzen Rand und ist nicht getönt. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl und ist ebenfalls mit zwei Rändelschrauben und einer Griffmulde ausgestattet. Die Stabilität ist gerade noch ausreichend.

Auf der Rückseite des Midi-Towers geht es recht unaufgeregt zu. Unten ist das Netzteil platziert und darüber sind sieben wiederverwendbare PCI-Slot-Blenden zu sehen. Darüber hinaus kann an der Rückseite ein weiterer 120-mm-Lüfter verbaut werden. Oberhalb des Lüfters ist bis zum Deckel genügend Platz, dass hier je nach RAM-Höhe und VRM-Kühlung durchaus ein schmaler Kühler verbaut werden könnte.

Für einen sicheren Stand soll das Eclipse G300A über vier große Kunststofffüße verfügen, die jeweils mit einem Gummistreifen überzogen sind, um den Untergrund zu schützen und Vibrationen zu minimieren. Des Weiteren sind auf der Unterseite ein leicht herausnehmbarer Staubfilter für das Netzteil und vier Vertiefungen zu erkennen. Letztere werden höchstwahrscheinlich für den Einbau einer Festplatte im Inneren verwendet.

Auf den ersten Blick gibt es im Innenleben keinen Unterschied zum Vorgänger, dem P300A Mesh. Während der Mainboard-Tray weitgehend planar gestaltet ist, mündet er auf der rechten Seite in einen Kabelkanal, sodass die vier rechten Kabelführungsöffnungen orthogonal zum Mainboard-Tray ausgerichtet sind. Zusätzlich stattet Phanteks den Innenraum mit fünf weiteren Öffnungen oberhalb bzw. unterhalb des Mainboards aus. Darüber hinaus verzichtet der Hersteller auf HDD-Käfige in der Hauptkammer, sodass die drei vorinstallierten Lüfter ungehindert Frischluft in den Innenraum befördern können.

Die Trennung zwischen Haupt- und Netzteilkammer erfolgt über einen nahezu vollständig geschlossenen Deckel. Lediglich zwei Kabelführungsöffnungen und eine Aussparung für einen Frontkühler sind zu erkennen. Interessanterweise wurde das vordere Ende der Netzteilabdeckung abgewinkelt. Der Zweck besteht vermutlich darin, den Luftstrom des unteren Lüfters sanft auf die Grafikkarte zu richten.

Unterhalb der Abdeckung erkennt man die Montageplätze für das Netzteil und eine 3,5″-Festplatte. In beiden Fällen werden vier kleine Stahlplatten verwendet. Im Falle des Netzteils wurden diese mit einer dünnen Gummischicht überzogen, um Vibrationen zu minimieren. Die Erhöhungen für die Festplatte verfügen über integrierte Gummiringe. Auch hier gilt der Hintergrund, Vibrationen zu verhindern. Darüber hinaus hat Phanteks die Innenseite der Netzteilabdeckung mit einer Gummischicht versehen, um zu verhindern, dass die Festplatte den Stahl berührt.

Auf der Rückseite des Mainboard-Trays bleibt es relativ unaufgeregt. Das wichtigste Merkmal in diesem Bereich ist wohl der 36 Millimeter tiefe Kabelkanal, der über zwei Kabelbinder mit Klettverschluss sowie eine normale Öse für Kabelbinder verfügt. Rund um den Mainboard-Tray, der auch über die obligatorische Aussparung für Backplates verfügt, sind noch eine Handvoll weiterer Tüllen angebracht. Unterhalb der Öffnung ist auch ein modularer Stahlrahmen zu sehen. Dieser dient der Montage von bis zu drei 2,5″ SSDs. Die Montage erfolgt entkoppelt und erfordert den Einsatz von Werkzeugen.

Für ein Gehäuse dieser Preisklasse bzw. dieses Gewichts liegt die Verarbeitung des Eclipse G300A auf einem guten Niveau. Alle verwendeten Materialien sind gut verarbeitet und wirken grundsätzlich solide. Zudem wurde der Einsatz von Kunststoff auf ein Minimum reduziert. Besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle die Frontplatte. Durch die zusätzliche Stahlschicht sieht es sehr ansprechend aus und weist trotz des großmaschigen Gitters eine hohe Stabilität auf. Darüber hinaus erfolgt die Befestigung am Gehäuse über Kunststoff-Druckstifte und nicht über die herkömmlichen Kunststoffösen. Auch scharfe Kanten oder unschöne Lackfehler werden Sie beim Eclipse G300A nicht finden.

Kommen wir nun zur Systeminstallation zum Phanteks Eclipse G300A Test. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400* auf einem ASUS TUF Gaming B550M-Plus* mit 16 GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666*. Der Ryzen wird von einem Alpenföhn Brocken 4* gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,175 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine Gigabyte AORUS GTX 1060 6GB zuständig. Die Stromversorgung übernimmt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum*.

Aufgrund der geräumigen Hauptkammer sowie des Platzes hinter dem Mainboard-Tray gestaltete sich die Installation und Verkabelung unseres Testsystems als sehr einfach, sodass der Aufbau innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen werden konnte. Hilfreich waren auch die vorinstallierten Abstandshalter mit Sicherungsstift sowie die wiederverwendbaren Kabelbinder im ausreichend dimensionierten Kabelkanal. Das Gesamtergebnis wirkt aufgeräumt und lässt sich wunderbar durch die Glasscheibe präsentieren.

Die generelle Hardware-Kompatibilität ist gut, stellenweise aber nicht überragend. CPU-Kühler dürfen beispielsweise maximal 162 Millimeter hoch sein. Dieser Wert ist für viele, aber bei weitem nicht alle Kühlkörper ausreichend. High-End-Kühler, wie der Noctua NH-D15, passen offiziell leider nicht in den Phanteks G300A. Für Grafikkarten gibt der Hersteller eine maximale Länge von 390 Millimetern an. Allerdings bezieht sich dieser Wert auf den gesamten Raum ohne Frontlüfter. Bei einem herkömmlichen Frontlüfter reduziert sich dieser Wert somit auf 365 Millimeter. Das Netzteil hingegen sollte nicht länger als 220 Millimeter sein, wenn eine 3,5-Zoll-HDD im Boden verbaut werden soll.

Was die Wasserkühlungskomponenten betrifft, bietet das Phanteks Eclipse G300A Platz für einen 360-mm-Radiator in der Vorderseite und einen 240-mm-Radiator im Deckel. Aufgrund der Netzteilabdeckung sollte der Frontkühler maximal 35 Millimeter tief sein. Durch die Installation wird die Grafikkartenlänge logischerweise weiter eingeschränkt. Ob ein Kühler in den Deckel passt, hängt stark von den VRM-Kühlkörpern des Mainboards sowie den Heatspreads auf den RAM-Modulen ab. Sind diese höher als 42 Millimeter, passt kein Kühler in den Deckel.

Ab Werk sind im G300A drei D-RGB-Lüfter unbekannten Typs verbaut. Optisch und technisch weisen diese jedoch eine hohe Ähnlichkeit zum Phanteks PH-F120SK D-RGB auf. Sie bestehen aus einem schwarzen Rahmen und milchigen Lüfterblättern mit in der Nabe positionierten D-RGB-LEDs. Die Verbindung zum Mainboard erfolgt über einen 4-Pin-PWM-Anschluss für die Stromversorgung sowie einen proprietären Anschluss (Phanteks D-RGB 3-Pin) für die Beleuchtung. Als Drehzahlbereich gibt der Hersteller 500-1500 U/min an.

Abschließend kommen wir noch zu den im Phanteks Eclipse G300A Test erreichten Temperaturen. Während des Stresstests wurden Prime95 und FurMark für 15 Minuten bei einer Raumtemperatur von 20 °C ausgeführt. Darüber hinaus wurde der Test mit drei verschiedenen Lüftergeschwindigkeiten durchgeführt.

Grundsätzlich zeigen die Ergebnisse, dass der Phanteks Eclipse G300A unser Testsystem ausreichend kühlen kann. Bei minimaler Geschwindigkeit sind die vorinstallierten Lüfter kaum zu hören und die Umgebungsgeräusche sind nur sehr dezent. Bei maximaler Geschwindigkeit sind die Lüfter deutlich hörbar und nicht mehr lautlos. Dafür werden deutlich bessere Temperaturen erreicht. Im Vergleich zu anderen Gehäusen fällt auch auf, dass die Kühlung des G300A etwas schlechter ausfällt. Dies liegt höchstwahrscheinlich am fehlenden Lüfter in der Rückseite des G300A, sodass die warme Abluft passiv aus dem Gehäuse verschwinden muss. Daher würden wir auf jeden Fall den Kauf eines weiteren Lüfters für die Rückseite des Eclipse G300A empfehlen. Alternativ können die Frontlüfter natürlich auch neu positioniert werden. Dies würde jedoch insbesondere im beleuchteten Zustand zu einem asymmetrischen Erscheinungsbild führen.

Phanteks bietet das Eclipse G300A sowohl in Varianten mit einem als auch mit drei Lüftern an. In beiden Fällen verfügen diese Lüfter jedoch über eine digital adressierbare RGB-Beleuchtung, kurz D-RGB. D-RGB ist ein vom Hersteller Phanteks etablierter Standard. Daher verfügen die von Phanteks verwendeten Lüfter auch über proprietäre Anschlüsse, die nicht mit einem typischen 5V-ARGB-Header kompatibel sind. Kompatibilität zu herkömmlichen 5V-ARGB-Anschlüssen erhalten Sie nur über das mitgelieferte Adapterkabel. Der Adapter verfügt über einen Y-Schalter, um zusätzliche Lüfter oder LED-Streifen von Phanteks anschließen zu können.

Eine Aktivierung der Beleuchtung ohne Mainboard mit ARGB-Header ist nicht möglich, da das Eclipse G300A selbst über keine interne Steuerplatine verfügt. Abschließend noch ein paar Eindrücke von der aktivierten Beleuchtung.

Phanteks hat es mit dem Eclipse G300A geschafft, ein ohnehin schon gutes Gehäuse (P300A Mesh) noch ein wenig zu verbessern. Zu den Verbesserungen gehört die verbesserte Kompatibilität mit Lüftern und Kühlern an der Vorderseite und im Deckel. Darüber hinaus wurde das I/O-Panel modernisiert, allerdings leider nicht mit einem schnellen USB-C-Anschluss. Geblieben sind die gute Ausstattung sowie die gute Innenaufteilung, ein durchdachtes Kabelmanagement und das hervorragende Airflow-Potenzial, das dank der drei vorinstallierten D-RGB-Lüfter auch direkt genutzt werden kann. Die Verarbeitungsqualität des Phanteks Eclipse G300A ist solide und lässt angesichts des Preises kaum Anlass zur Kritik.

Kommen wir nun zu den negativen Aspekten des G300A. Während beispielsweise die vorinstallierten Lüfter gut funktionieren und aufgrund der Beleuchtung schick aussehen, trübt die Verwendung proprietärer Anschlüsse (Phanteks D-RGB) den Gesamteindruck etwas. Darüber hinaus kann das G300A aufgrund des fehlenden Lüfters an der Rückseite sein Kühlpotenzial nicht voll ausschöpfen. Abschließend sei noch erwähnt, dass ein vollwertiger Staubfilter in der Front eine schöne Ergänzung gewesen wäre und die Größenbeschränkung für CPU-Kühler auf 162 Millimeter den einen oder anderen High-End-Kühler ausschließt.

Mit einem Preis von 69,90 €* ist der Phanteks Eclipse G300A der derzeit günstigste Midi-Tower im Portfolio des Herstellers. Wenn man sich nun alle Features dieses Midi-Towers vor Augen führt, kann der G300A auf jeden Fall überzeugen. Wenn die fehlende Kompatibilität zu größeren CPU-Kühlern und die eventuelle Anschaffung eines zusätzlichen Lüfters kein Problem darstellen, dann ist der Phanteks Eclipse G300A eine sehr gute und relativ günstige Basis für nahezu jeden Gaming-PC.

Der Phanteks Eclipse G300A ist ein gut ausgestatteter Midi-Tower, der mit drei RGB-Lüftern und einem schlanken, aber schicken Look daherkommt. Darüber hinaus bleibt das G300A auf jeden Fall erschwinglich. Allerdings wäre ein zusätzlicher Lüfter im Heck sinnvoll gewesen.

Modell:Fallart:Maße:Gewicht:Material:Farbe:FrontanschlüsseLaufwerksschächte:Erweiterungssteckplätze:Formfaktoren:Belüftung:Heizkörper: Max. Höhe des CPU-Kühlers: Max. Grafikkartenlänge: Max. Netzlänge:Platz für Kabelmanagement:Preis:Merkmale: